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    2. Evidenz-basierte Praxis/ Praxis-basierte Evidenz

    EBP und PBE

    Wie gelingt die optimale Patientenversorgung?

    Die Frage, wie die bestmögliche Versorgung eines Patienten gewährleistet werden kann, wird vielfach diskutiert. Sicher ist, dass dieses von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Dennoch werden in diesem Zusammenhang immer wieder die Begriffe der Praxis-basierten Evidenz und der Evidenz-basierten Praxis erwähnt.

    Praxis-basierte Evidenz (PBE)

    Während die Praxis-basierte Evidenz (PBE) der wohl am häufigsten im Therapiealltag angewendete Ansatz ist, um komplexe Therapieentscheidungen zu treffen, basiert das Wissen und die Handlungskompetenz vornehmlich auf der Grundlage der Erfahrung des Individuums und weniger auf wissenschaftlichen Evidenzen. Dies bedeutet konkret, dass ein Therapeut bspw. ein bestimmtes Verfahren anwendet, mit welchem er in der Vergangenheit Therapieerfolge erzielen konnte, anstatt sich auf neuere Forschungsergebnisse zu beziehen.

    Evidenz-basierte Praxis (EBP)

    Im Gegensatz dazu ist die Evidenz-basierte Praxis (EBP) der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten (Günther, 2013). Die „American-speech-language and hearing association“ (Asha, 2013) definiert auf ihrer Internetseite die EBP wie folgt: „Evidence-based medicine is the integration of best research evidence with clinical expertise and patient values."

    Es geht also darum die aktuellen Forschungserkenntnisse und die klinische Expertise zu verbinden und die beste Versorgung für den Patienten zu ermöglichen. Das bedeutet auch, die wissenschaftlichen Evidenzen auf die persönlichen Bedürfnisse, Vorlieben und Umweltbedingungen des Patienten anzupassen. Dabei ist EBP als ein kontinuierlicher dynamischer Prozess zu verstehen, in dem der Therapeut gefordert ist, seine Expertise mit den externen Evidenzen abzugleichen, um diese immer neu an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen.

    Zusammenhang von PBE und EBP

    Im Idealfall spielen beide Methoden zusammen und unterstützen sich wechselseitig. Dabei kann es nur vom gemeinsamen Interesse der Praxis und der Wissenschaft sein, auf die Erkenntnisse der einzelnen Parteien aufzubauen und neue Evidenzen zu erlangen, die eine bessere Behandlung der Patienten gewährleisten.

    Aktuelle Dokumente (Fachartikel, Studien, Abschlussarbeiten etc.) zu Evidenzen aus unserer Datenbank finden Sie weiter unten.

    Referenz:

    • Günther, T. (2013). Evidenz-basierte Praxis oder Praxis-basierte Evidenz? Forum Logopädie, 1 (27), 26-27.
    • Cholewa, J. et al. (2015). Überprüfung von EBP-Kompetenzen bei Studierenden. Forum Logopädie, 6 (29), 20-27.

    Link:

    • ASHA  (American Speech-Language-Hearing Association)

    Aktuelle Dokumente zu Evidenzen aus der evi-logo Datenbank

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    Evidenz Basierte Praxis

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