Evidenzen zu Empfehlungen und Ansätzen in der Sprachtherapie mit mehrsprachigen Kindern

Beschreibung:
Seit 2006 ist die Zuwanderung nach Deutschland steigend, sodass sich der Anteil von Menschen mit kulturell und linguistisch diversem Hintergrund an der deutschen Bevölkerung und damit auch die Bedarfe und Anforderungen an die logopädische Versorgung erhöhen. Die logopädische Therapie von Sprech- und Sprachstörungen hat sowohl für einsprachige als auch für mehrsprachige Kinder mit Blick auf eine gesellschaftliche Teilhabe und damit die gesundheitliche und soziale Chancengleichheit hochgradig Relevanz. Die in der Logopädie konsultierte Grundlagenforschung zur Sprachentwicklung und ihren Störungen basiert jedoch auf der Untersuchung monolingualer Kohorten. Theorien und Modelle sowie das Vorgehen in der sprachtherapeutischen Intervention bei Sprachentwicklungsstörungen sind damit vorrangig auf die Behandlung bei einsprachigen Kindern ausgerichtet. Auf der Grundlage monolingualer Erkenntnisse basierende Empfehlungen zur Beratung und Behandlung mehrsprachiger Kinder bedürfen somit einer kritischen Überprüfung. Der Beitrag gibt einen Überblick über aktuelle Erkenntnisse aus Interventionsstudien mit mehrsprachigen Kindern. Sie bilden die evidenzbasierte Grundlage für Fragen zur Sprachwahl, zu geeigneten Therapieinhalten und möglichen Transfereffekten.
Scharff Rethfeldt, W. (2017). Evidenzen zu Empfehlungen und Ansätzen in der Sprachtherapie mit mehrsprachigen Kindern - Forum Logopädie, 6 (31), 18-23
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