"Kognitive Dysphasien"
Klassifikation, Diagnostik und Therapie nichtaphasischer zentraler Sprachstörungen

Beschreibung:
Kognitive Dysphasien bezeichnen hirnorganisch bedingte Sprachstörungen, bei denen primäre Aufmerksamkeits- und Gedächtnisdefizite sekundär zu einer gestörten Sprachverarbeitung führen (z.B. bei rechtshemisphärischen und frontalen Läsionen, Hypoxien, Psychosen und Demenzen). Je nach kognitiver Grundstörung kann eine Klassifikation hinsichtlich Ätiologie und Symptomatologie erfolgen in Kognitive Dysphasien attentionaler, mnestischer, demenzieller, psychotischer und/oder dysexekutiver Genese. Der unspezifische Terminus "nichtaphasische zentrale Sprachstörung" soll damit abgelöst werden. Mit Hilfe einer Aufmerksamkeits- und Gedächtnis-Diagnostik (AGD) ist eine Differenzialdiagnostik zwischen Kognitiven Dysphasien und Aphasien anhand der Untertests Orientierung, Wortgenerierung, Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, Aufmerksamkeitsbelastung, visuelle Rekognition und verbale Textreproduktion möglich. Zudem können kognitive Grundstörungen als Basis für eine kognitiv ausgerichtete Sprachtherapie erhoben werden.
Heidler, M.-D. (2007). "Kognitive Dysphasien" - Klassifikation, Diagnostik und Therapie nichtaphasischer zentraler Sprachstörungen - Forum Logopädie, 1 (21), 20-27
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