Methodenorientierung in der Stimmtherapie
Stimmtherapeutische Methoden und ihr Einsatz in der therapeutischen Praxis - eine qualitative Studie

Beschreibung:
Im deutschsprachigen Raum wurden seit Ende des 19. Jahrhunderts bis heute mindestens 20 unterschiedliche Konzepte zur Behandlung von Stimmstörungen entwickelt, die von Experten aus Medizin, Gesangspädagogik, Sprechwissenschaft und Logopädie/Sprachheilpädagogik begründet wurden. Eine Klassifikation dieser Methoden kann nach dem Grad der theoretischen Fundierung, dem Grad der Verknüpfung stimm- und sprechkundlicher mit psychotherapeutischen Methoden und dem Grad der Eigenständigkeit einer Methode erfolgen. Ein an der HAWK gefördertes qualitatives Forschungsprojekt hatte das Ziel, herauszufinden, ob sich die beschriebene Methodenvielfalt auch in der therapeutischen Praxis widerspiegelt, welche Methoden Stimmtherapeuten bevorzugen und wie sie Methoden oder Übungen auswählen. Dazu wurden Interviews mit 12 Therapeutinnen geführt, die in ihrem Berufsalltag hauptsächlich stimmtherapeutisch tätig sind. Die Ergebnisse dieser Interviews lassen bereits die Ableitung von ersten allgemeinen Prinzipien der Stimmtherapie zu. Diese liegen in einer einheitlichen Theorie von Stimmstörungen und deren Therapie sowie einer methodenunabhängigen Übungsauswahl nach Patientenmerkmalen und subjektiver Wirksamkeitsannahme. Auch Therapeutinnen, die in ihrer Ausbildung nur eine bestimmte stimmtherapeutische Methode vermittelt bekamen, gaben an, später methodenübergreifend zu arbeiten.
Beushausen, U. (2012). Methodenorientierung in der Stimmtherapie - Stimmtherapeutische Methoden und ihr Einsatz in der therapeutischen Praxis - eine qualitative Studie - Forum Logopädie, 5 (26), 30-35
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