Normierung des Screenings für Auditive Verarbeitungsstörungen nach Lauer für 7-Jährige

Beschreibung:
Hintergrund
Auditive Verarbeitungsstörungen (AVS) erschweren die akustische Informationsverarbeitung Betroffener bei intaktem peripheren Hörvermögen und normaler Intelligenz (Kanngießer, 2012). Lauer (2014a) konzipierte ein im deutschsprachigen Raum weit verbreitetes Screeningverfahren, welches erste Einschätzungen über das Leistungsvermögen auditiver Teilleistungsfunktionen bei Kindern zulässt und bei Auffälligkeiten eine weiterführende multiprofessionelle Diagnostik indiziert. Für das Screening liegen bislang keine Normwerte vor. Neben der Erhebung dieser für Siebenjährige ist die Überprüfung der aktuellen Auswertungsgrundlage sowie der Einflussfaktoren Geschlecht, Ein- und Mehrsprachigkeit und Schulklasse Ziel dieser Arbeit.
Methode
Zur Erhebung der Normdaten wurde das Screening mit 200 sprachgesunden Kindern an 19 Regelgrundschulen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Die Erhebung fand innerhalb eines zweiteiligen Forschungsprojektes statt. Die vorliegende Arbeit überprüft mit Hilfe von Varianzanalysen und t-Tests die beschriebenen Einflussfaktoren und erstellt auf dieser Grundlage Normwerttabellen pro Untertest. Innerhalb des zweiten Projektes wurden die Testgütekriterien des Verfahrens überprüft (Diesburg, 2017). Neben dem AVS-Screening wurde ebenfalls der nonverbale Intelligenztest Coloured Progressive Matrices (Raven, 2001) zur Beschreibung der Stichprobe durchgeführt.
Ergebnisse
Für jeden Untertest konnte eine Normwerttabelle erstellt werden, welche die Häufigkeitsverteilung der Leistungen der Kinder darstellt. Es konnte in allen Fällen eine gemeinsame Normwerttabelle für Jungen und Mädchen, ein- und mehrsprachige sowie für Kinder in der ersten und zweiten Klasse erstellt werden. In zwei der Untertests, Speicherung und Synthese, wird Kindern der ersten Klasse ein Korrekturpunkt gegeben, um das Leistungsniveau der zweiten Klasse zu erreichen. Pro Untertest konnten Cut-off-Werte bestätigt oder Vorschläge für eine Modifikation gemacht werden.
Diskussion
Es ist gelungen, die Aussagekraft des Screenings durch eine Normierungsstichprobe von 200 siebenjährigen Kindern zu erhöhen. Erst durch den Vergleich mit Gleichaltrigen ist eine sinnvolle Interpretation von Testleistungen möglich. Es können mögliche Modifikationen des Screeningverfahrens abgeleitet werden. Die Normierung der anderen Altersgruppen wird für die Zukunft empfohlen.
Tenhagen, A. (2018). Normierung des Screenings für Auditive Verarbeitungsstörungen nach Lauer für 7-Jährige. Frechen: forum-logopaedie.de
Ja
Kinder im Alter von 7 Jahren, rekrutiert an Grundschulen in Nordrhein-Westfalen
200
Messung
SPSS, AudioLog
3 MB