Phonologische Bewusstheit bei Kontaktassimilationen und deren Veränderung unter Psycholinguistisch orientierter Phonologie Therapie - eine Einzelfallstudie

Beschreibung:
Ziele: Das Ziel der vorliegenden Studie war es, einen Nachweis zur Effektivität der Psycholinguistisch orientierten Phonologie Therapie (P.O.P.T.) nach Fox (2009) für Kinder mit einer konsequenten phonologischen Störung in Form einer Kontaktassimilation zu erbringen. Weiterhin sollte die Frage nach den zugrundeliegenden Defiziten im Sprechverarbeitungsprozess dieser Kinder beantwortet werden. Der Schwerpunkt der Betrachtung lag hierbei auf den Fähigkeiten der phonologischen Bewusstheit und deren Veränderung unter der Therapie. Daraus ergab sich die Frage, ob die Therapie nach P.O.P.T. auch andere Fähigkeiten der phonologischen Bewusstheit fördert außer der Anlautidentifikation, welche explizit in den Therapieeinheiten geübt wird.
Methode: Um die beschriebenen Fragestellungen beantworten zu können, wurde eine Vorher-Nachher-Interventionsstudie mit einer Probandin im Alter von 5;4 Jahren durchgeführt. Die Psycholinguistische Analyse kindlicher Sprechstörungen (PLAKSS) (Fox, 2005), der Test für phonologische Bewusstheitsfähigkeiten (TPB) (Fricke & Schäfer, 2008) sowie das Mundmotorik-Screening nach Ozanne (1992) dienten vor und nach der Behandlung als Verfahren zur Datenerhebung. Als Intervention wurde die Psycholinguistisch orientierte Phonologie Therapie (Fox, 2009) gewählt, welche über 16 Therapieeinheiten zweimal die Woche à 45 Minuten durchgeführt wurde. Weiterhin wurden nach jeder Therapieeinheit Hausaufgaben aufgegeben.
Ergebnisse: Die Auswertung der Ergebnisse ergab, dass die Therapie nach P.O.P.T. bei der Probandin wirksam war. Eine Anzahl von 16 Therapieeinheiten reichte allerdings nicht aus, um die Therapie zu beenden. Im Bereich der phonologischen Bewusstheit zeigte die Probandin in der Eingangsuntersuchung Defizite in allen Untertests außer der Reimidentifizierungs- und Reimproduktionsaufgaben. Eine Inputstörung lag vor. Die Fähigkeiten veränderten sich in unterschiedlichem Maße unter der Therapie. Insgesamt war eine höchst signifikante Verbesserung der Fähigkeiten in der phonologischen Bewusstheit zu beobachten. Die stärksten Verbesserungen waren wie erwartet im Bereich der Anlautidentifikation mit statistisch hoch signifikanten Veränderungen zu finden. Allerdings waren auch in anderen Bereichen signifikante Verbesserungen nachzuweisen. Ein Generalisierungseffekt auf andere Bereiche der phonologischen Bewusstheit lag somit vor.
Müller-Wille, V. (2010). Phonologische Bewusstheit bei Kontaktassimilationen und deren Veränderung unter Psycholinguistisch orientierter Phonologie Therapie - eine Einzelfallstudie. Frechen: forum-logopaedie.de
Ja
Konsequente Phonologische Störung in Form einer Kontaktassimilation, Über 4;0 Jahre alt, Deutsch als Muttersprache, Einsprachigkeit
Kognitive Einschränkungen, Organische Ursachen der Aussprachestörung, Bereits erhaltene Therapie, Allgemeine Förderung der phonologischen Bewusstheit im Kindergarten, Gravierende Einschränkungen des Sprachverständnisses, des Lexikons, der Morpho-Syntax
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Messung
quantitative Analyse: statistische Auswertung der Ergebnisse aus T1 und T2 mit Hilfe von PASW Statistics 18 (SPSS) mittels des Wilcoxon Tests für verbundene Stichproben auf einem Signifikanzniveau von 5 %
PASW Statistics 18 von SPSS
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