Sprechapraxie und die Silbe: Theoretische Überlegungen, empirische Beobachtungen und therapeutische Konsequenzen

Beschreibung:
Zur Erklärung der Störungsmechanismen bei Sprechapraxie wird von einigen Autoren das Sprachproduktionsmodell von Levelt, Roelofs & Meyer(1999) herangezogen. In diesem Modell wird die Sprechapraxie auf der Stufe der phonetischen Enkodierung lokalisiert, auf der sprechmotorische Programme in der Größe von Silben und Segmenten abgerufen werden. Hintergrund der vorliegenden Studie ist eine aktuelle Diskussion, die sich mit der Frage beschäftigt, ob Patienten mit Sprechapraxie auf die silbischen Artikulationsprogramme zugreifen können oder ob sie ihre Sprechmotorik nur noch Segment für Segment programmieren können. In unserer Studie zeigte sich ein Einfluss der Silbenfrequenz und der Silbenstruktur auf die Sprachproduktion der sprechapraktischen Patienten. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass bei einer sprechapraktischen Störung der Zugriff auf Silbenprogramme möglich ist. Wir diskutieren die Konsequenzen der theoretischen Überlegungen und der Ergebnisse unserer Studie für das therapeutische Vorgehen bei Sprechapraxie.
Aichert, I. & Ziegler, W. (2004). Sprechapraxie und die Silbe: Theoretische Überlegungen, empirische Beobachtungen und therapeutische Konsequenzen - Forum Logopädie, 2 (18), 6-13
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